Für sein berühmtes Werk »Floß der Medusa« fertigte Géricault in Pariser Krankenhäusern
Studien von Kranken oder Leichen an. Doch erweist sein ganzes OEuvre das Interesse des
Künstlers an der Darstellung der tragischen Seite menschlicher Existenz. Leben ist ihm immer ein aussichtsloser Kampf des Körpers mit seelischen Empfi ndungen. Eindrücklich zeigen sich Verletzbarkeit und Leid des modernen Menschen in Bildern abgeschnittener Köpfe und Gliedmaßen sowie seine psychischen Qualen in Porträts von Geisteskranken. Seine Gemälde stoßen damit zu neuen Sujets vor und lassen sich in ihrer radikalen Modernität in Dialog mit Werken von Francisco de Goya, Eugène Delacroix oder Adolph Menzel
setzen.